Über den Beginn des 20.Jahrhunderts können auf dem Sektor Musik keine Angaben und Daten niedergeschrieben werden, da über diesen Zeitraum keinerlei Aufzeichnungen vorliegen.

Außer dem Gründungsformular vom 02. Juli 1928 sowie einem Begleitschreiben von Kapellmeister Emanuel Geißeder liegen bis zum Ende des Jahres 1952 sehr wenige Unterlagen, Aufzeichnungen und dergleichen auf.

 

Die Chronik für diesen Zeitraum ist daher nur laut Angaben der Gründungsmitglieder Paul Witschko, Alois Gruber, Josef Kaliwoda sen. und Franz Kärner sowie einigen älteren Mitgliedern des Musikvereines Bischofstetten erstellt und vom ehemaligen Schriftführer Anton Kaliwoda niedergeschrieben worden.

Eine nicht behördlich gemeldete Musikkapelle gab es bereits zu Beginn des

20. Jahrhunderts (ungefähr in den Jahren 1900 bis 1914).

Soweit dies noch zurückverfolgt werden konnte, setzte sich diese Kapelle aus

8 Musikern zusammen. Die Musiker waren Franz Hölzl, Ferdinand Baumgartner,

Adolf Kreil sowie die Gebrüder Groiß aus Großa.

Durch Vermählung oder Abwanderung einiger Musiker, sowie dem 1. Weltkrieg

(1914 bis 1918) löste sich diese Kapelle wieder auf.

 

In den Jahren 1923/1924 entschieden sich einige junge Herren ein Musikinstrument zu erlernen. Diese Möglichkeit ergab sich, da Volksschullehrer Josef Stranz Unterricht für Streichinstrumente gab. Herr Stranz verlangte von den Musikschülern kein Geld, sondern ließ sich von diesen Genussmittel mitbringen, Holz hacken, Schuhe putzten und verschiedene andere Tätigkeiten im Haushalt ausführen.

 

Durch intensiven Probenbesuch, viel Fleiß und mancher Entbehrung, konnten die Jungmusiker im Jahre 1926 zum ersten Mal bei einer Theateraufführung des christlichen deutschen Turnvereines Bischofstetten, im Gasthof Pitcanek (dem heutigen Gasthaus Wieser, Anm.) öffentlich auftreten und ihr Können unter Beweis stellen.

 

Diese Musiker waren:

Paul Witschko aus Neubing – 1. Violine

Rudolf Bauer aus Bischofstetten – 1. Violine

Alois Gruber aus Neubing – 2. Violine

Johann Lechner aus Rametzhofen – 2. Violine

Franz Gruber aus Bischofstetten – Viola

Josef Kaliwoda sen. aus Bischofstetten – Bassgeige

 

Aufgrund des großen Erfolges dieses Orchesters wurden bald Aufträge für Hochzeiten und Bälle angenommen.

Angespornt durch die sichtbaren Erfolge dieser Musikgruppe, begannen daraufhin einige junge Männer Blasinstrumente zu erlernen.